Clemens Scherf

Geburtsdatum: 27.01.1881 Osburg
Sterbedatum: 08. Mai 1941 Hadamar
Stolperstein: Peter-Friedhofen-Str. 7. Verlegt 18. März 2013

Stolperstein Clemens Scherf, Trier, Peter-Friedhofen-Straße 7, Verlegt 18.03.2013

Abb. 1 Trier, Peter-Friedhofen-Str. 7. Verlegt 18. März 2013

Den ersten Hinweis auf das Krankenmord-Schicksal von Clemens Scherf beinhaltete eine Ende 2005 aus dem Totenbuch der Gedenkstätte Hadamar erstellte Namensliste von 50 Personen aus dem Regierungsbezirk Trier. Der damalige Leiter der Gedenkstätte, Herr Georg Lilienthal übersandte die betreffende Liste als Arbeitsgrundlage für das erwähnte Projektseminar Stolpersteine (SS 2006 FB Geschichte, Uni Trier). Da jedoch in der Gedenkstätte Hadamar Scherfs Patientenakte nicht überliefert ist, gab es damals noch keine Anhaltspunkte für weitere Forschungserkenntnisse.

Durch einen späteren Aktenfund im Landeshauptarchiv Koblenz konnte für das Jahr 1939 die Anstaltsunterbringung von Clemens Scherf in der Heilanstalt der Barmherzigen Brüder lokalisiert werden. Die unter Quellen mit Signatur bezeichnete Akte beinhaltet eine Namensliste des am 15. August 1939 von der Peter-Friedhofen-Straße in die Zwischenanstalt Andernach abfahrenden Sammeltransportes. In dem Autobus saßen außer Clemens Scherf achtzehn weitere durch das bisherige Gedenkprojekt benannte Psychiatriepatienten (Nachnamen wie folgt): Baden, Becker, Besslich, Hoffmann, Jakobs, Koch, Koster, Laloire, Maes, Martini, Masselter, Meyer, Mischo, Müller, Stadtfeld, Valentin, Wetzstein und Zender.

Dank abermaliger Mithilfe des Osburger Heimatforschers Hermann Bonert konnten wie bei Josef Kern von Clemens Scherf Angehörige befragt und ihre Zustimmung für die Gedenkaktion eingeholt werden. Anhand seiner Familienforschungen ergänzte Herr Bonert die knappen Angaben in der Andernacher Transportliste, in der neben dem Geburtsdatum lediglich die Berufsangabe „Arbeiter“, die katholische Konfession und der Personenstatus „ledig“ angegeben war. Demnach ward Clemens Scherf als sechstes von sieben Kindern der Anna Maria geb. Bales und ihres Ehemanns Matthais Scherf (1839-1911), Berufsbezeichnung „Ackerer“ geboren.

Das auf der Transportliste vermerkte Sterbedatum vom 5.Mai 1941 fiel in die Hochphase des Massenmordes de Aktion T 4. In jener ersten Maiwoche starben ungezählte weitere Krankenpatienten aus dem Bezirk Trier
 

Quellen

Landeshauptarchiv Koblenz: Best. 426,006 Provinzial- Heil- und Pflegeanstalt Andernach Nr. 20753 „Krankentransporte“ Männer A-Z und „Krankentransporte“ Frauen A-Z

Georg Lilienthal (Gedenkstätte Hadamar): 25.11.2005 erstellte Liste von T-4 Opfern aus dem Regierungsbezirk Trier

Hermann Bonert: Familienstammbaum Scherf

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