Archiv 2017

20.11.17: Resolution: NS-Verfolgten helfen, Entschädigungen garantieren, Verfahren erleichtern

„Verweigert und Verspätet – NS-Verfolgte und ihr Kampf um Anerkennung und Entschädigungen“. Dies war das Thema der 19. Jahrestagung des Forum Justizgeschichte e.V. vom 22. bis 24. September 2017.
Als Vertreter*innen von NS-Verfolgten-Organisationen nahmen teil: Margret Hamm (Bund der „Euthanasie“-Geschädigten und Zwangssterilisierten, Berlin) und Dr. Jost Rebentisch (Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte e.V., Köln).
Die Tagung schloss mit der Erarbeitung der nachfolgenden Resolution.

PDF Resolution: NS-Verfolgten helfen, Entschädigungen garantieren, Verfahren erleichtern
24. September 2017, 2 Seiten PDF-Format

Ergänzende Informationen zur Jahrestagung mit Präsentationen


04.10.17: Verleihung des Hans-Frankenthal-Preises 2017 an die AG-BEZ am 29.11.17 in Hamburg

Der Hans-Frankenthal-Preis 2017 geht an die Arbeitsgemeinschaft Bund der „Euthanasie“-Geschädigten und Zwangssterilisierten, vertreten durch Margret Hamm, und das Theaterprojekt „Distomo – unbeglichene Schuld(en)“. Das hat der Stiftungsrat der Stiftung Auschwitz-Komitee in seiner jüngsten Sitzung entschieden.

Die mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am Mittwoch, 29.11.17 um 19:00 Uhr im Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky verliehen.

Zur Begründung (laut Pressemitteilung vom 28.09.17):

Logo Arbeitsgemeinschaft Bund der „Euthanasie“-Geschädigten und Zwangssterilisierten (AG BEZ)„Die Arbeitsgemeinschaft Bund der „Euthanasie“-Geschädigten und Zwangssterilisierten leistet seit vielen Jahren äußerst verdienstvolle Arbeit für eine Verfolgtengruppe, deren Stigmatisierung nach 1945 ungebrochen angedauert hat. Sie genießt hohes Ansehen bei Betroffenen und ihren Angehörigen ebenso wie bei Forscher_innen und Gedenkstätten, ohne dass sie finanziell oder institutionell abgesichert wäre. Nicht zuletzt wird die Kontinuität und Aktualität von Eugenik und Erbgesundheitsdenken in neuem Gewand (z. B. Pränataldiagnostik) aufgegriffen. Die Preisverleihung ist eine der letzten Gelegenheiten, noch lebende NS-Verfolgte zu würdigen.“ (…)

Im Rahmen der Verleihung werden die Preisträger_innen nach den Laudationes ihre Arbeit vorstellen.

Musikalische Umrahmung: der Butt-Chor im Wechsel mit Lutz Cassel.

Der Lichthof (Eingang Grindelallee / Ecke Moorweidenstraße) ist mit dem Rollstuhl über den Rollstuhleingang Von-Melle-Park 3 erreichbar, der Eintritt ist frei.

Infos zum Hans-Frankenthal-Preis der Stiftung Auschwitz-Komitee


27.09.17: Veröffentlichung von Opfernamen im Internet

Seit längerem wird über die Nennung der Namen von Opfern der Zwangssterilsisation und NS-„Euthanasie“ diskutiert und eine diesbezügliche Neuregelung angestrebt. Nachfolgend eine Stellungnahme von Rechtsanwalt Prof. Dr. Andreas Scheulen an die AG-BEZ vom 25.09.17

PDF Veröffentlichung von Opfernamen im Internet
Stellungnahme von Rechtsanwalt Prof. Dr. Andreas Scheulen an AG-BEZ vom 25.09.17
3 Seiten, PDF-Format


30.08.17: 27 Biografien zur Verlegung von Stolpersteinen für NS-„Euthanasie“-Opfer in Trier online

Stolpestein TrierSeit 29.08.17 sind 27 Biografien zur Verlegung von Stolpersteinen für NS-„Euthanasie“-Opfer in Trier online abrufbar. Sie bieten einen guten Überblick über das Leben und die Geschichte der dort in Heil- und Pflegeanstalten ermordeten Menschen.

Zu den Biografien zu den Stolpersteinen in Trier


20.06.17, Berlin: Buchvorstellung: »Ausgegrenzt! Warum? Zwangssterilisierte und Geschädigte der NS-›Euthanasie‹ in der Bundesrepublik Deutschland«

Buchcover AusgegrenztVorstellung des Mitte Mai 2017 erschienenen Buches: »Ausgegrenzt! Warum? Zwangssterilisierte und Geschädigte der NS-›Euthanasie‹ in der Bundesrepublik Deutschland« von Margret Hamm

Zeit: 20. Juni 2017, 19 Uhr

Ort: Dokumentationszentrum Topographie des Terrors,
Niederkirchnerstraße 8
10963 Berlin-Kreuzberg

Eintritt frei

Inhalt:
Jahrzehntelang hatten die Opfer von Zwangssterilisation und »Euthanasie« geschwiegen. Erst viele Jahre nach ihrer Verfolgung im NS-Staat fanden einige von ihnen die Kraft, die Stimme zu erheben und für ihre Anerkennung zu kämpfen.

Als sie 1987 den Bund der »Euthanasie«-Geschädigten und Zwangssterilisierten gründeten, konnten sie ihre Interessen erstmals politisch und gesellschaftlich vernehmbar vertreten. Doch ihre Aktivitäten stießen auf Widerstände, da Mechanismen und Strukturen der Ausgrenzung die NS-Zeit überdauert hatten. Denkmuster von »lebensunwertem« Leben wirkten über Jahrzehnte in der Bundesrepublik fort – und behaupten sich bis in die Gegenwart.

Programm:

Begrüßung
Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Grußwort
Günter Saathoff, Vorstand der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft«

Lesung einzelner Biografien
Linn Sanders und Andreas Pfaffenberger, Schauspieler

Kommentar
Margret Hamm, Herausgeberin, Arbeitsgemeinschaft Bund der »Euthanasie«-Geschädigten und Zwangssterilisierten

PDF Einladungskarte im PDF-Format


05.04.17: Kampf für Reform der Psychiatrie – NS-Opfer Dorothea Buck wird 100

Von Stephanie Lettgen, dpa

Zwangssterilisation, Dauerbäder, Beruhigungsspritzen – in der NS-Zeit erlebt die psychisch erkrankte Dorothea Buck Schreckliches. Seither setzt sich die Hamburger Bildhauerin und Autorin unermüdlich für Veränderungen in der Psychiatrie ein. Nun feiert sie den 100. Geburtstag.

Anm.: Klara Nowak und Dorothea Buck gründeten zusammen mit anderen Betroffenen 1987 den Bund der „Euthanasie“-Geschädigten und Zwangssterilisierten (BEZ).

Zum Artikel zum 100. Geburtstag von Dorothea Buck


31.03.17: Brief der AG BEZ an Anke Spoorendonk, Ministerin für Justiz, Kultur und Europo in Schleswig-Holstein zum Thema Namensnennung von Opfern

Am 07.12.16 schrieb die Arbeitsgemeinschaft Bund der „Euthanasie“-Geschädigten und Zwangssterilisierten (AG BEZ) einen Brief an Anke Spoorendonk, Ministerin für Justiz, Kultur und Europa in Schleswig-Holstein, zum Thema Arbeitskreis Cap Arcona / Neustadt Holstein und Namensnennung von Opfern. Nachfolgend veröffentlichen wir unser Schreiben inkl. Antwort der Ministerin vom 18.01.17. Auf Wunsch der Ministerin wurden die letzten 3 Zeilen des Briefes für die Veröffentlichung geschwärzt.

PDF Brief der AG BEZ an Anke Spoorendonk, Ministerin für Justiz, Kultur und Europo in Schleswig-Holstein inkl. Antwortschreiben der Ministerin.
5 Seiten, PDF-Format


21.02.17: Filmvorführung „Hygiène raciale, des victimes oubliées du nazisme“ de Guillaume Dreyfus am 02.03.17 in Paris

Cover zum Film „Hygiène Racial“ – Des victimes oubliées du nazismeZeit: 02.03.17, 19:30 à 21:30

En présence de Guillaume Dreyfus, réalisateur, Benoît Massin, chercheur en histoire des sciences, Magret Hamm, présidente de l’association des victimes en Allemagne BEZ (Bund der „Euthanasie“-Geschädigten und Zwangssterilisierten).

Ort: Mémorial de la Shoah (Auditorium E.J. Safra)
17, rue Geoffroy l’Asnier
75004 Paris

Tél : + 33 (0)1 42 77 44 72
Mail: contact@memorialdelashoah.org

Résumé:
En 1905 est fondée à Berlin la Société pour l’hygiène raciale. La loi du 14 juillet 1933 dite „loi de prévention des maladies héréditaires“ va conduire à la stérilisation forcée de 400 000 personnes. Puis, à partir de 1940, l’élimination des „vies indignes d’être vécues“ est mise en œuvre. Dans le cadre de ces différents programmes, près de 300.000 personnes seront assassinées.

– Ausführliche Informationen und Ticketreservierung

– Film: „Hygiène Raciale“ – Des victimes oubliées du nazisme


02.02.17: Schulderklärung der Evangelischen Gehörlosenseelsorge zum Verhalten von Taubstummenseelsorgern in der Zeit des Nationalsozialismus zur Frage der Zwangssterilisation

Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Gehörlosenseelsorge (DAFEG)Am 13. Oktober 2016 in Beuggen hat die Evangelische Gehörlosenseelsorge auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Gehörlosenseelsorge (DAFEG) eine bemerkenswerte Schulderklärung zum Verhalten von Taubstummenseelsorgern in der Zeit des Nationalsozialismus zur Frage der Zwangssterilisation verabschiedet.

Nachfolgend finden Sie die Erklärung sowie ergänzend das Merkblatt „Wort an die erbkranken evangelischen Taubstummen“ vom „Reichsverband der evangelischen Taubstummenseelsorger Deutschland“ von 1936.

PDF-Symbol Schulderklärung der Evangelischen Gehörlosenseelsorge zum Verhalten von Taubstummenseelsorgern in der Zeit des Nationalsozialismus zur Frage der Zwangssterilisation
Verabschiedet auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Gehörlosenseelsorge (DAFEG) am 13.10.2016 in Beuggen.
(2 Seiten, PDF-Format)

Merkblatt „Wort an die erbkranken evangelischen Taubstummen“ vom „Reichsverband der evangelischen Taubstummenseelsorger Deutschland“ von 1936

Siehe ergänzend:

Thema Zwansgsterilisation auf der Webseite der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Gehörlosenseelsorge (DAFEG) mit ergänzenden Materialien und Videos dazu in Gebärdensprache.

Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses vom 14. Juli 1933 (Erbgesundheitsgesetz)


25.01.17: Gedenkveranstaltung am 18.02.2017: Gehörlose Opfer der Zwangssterilisation und der Euthanasie in der NS-Zeit

Bild Wewelsburg im Winter, Copyright: Archiv Kreismuseum WewelsburgGedenkveranstaltung mit Filmvorführung und Buchvorstellung

mit Helmut Vogel, Präsident des Deutschen Gehörlosen-Bundes e.V.,
Margret Hamm, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Bund der „Euthanasie“-Geschädigten und Zwangssterilisierten,
sowie Elisabeth Brockmann, Autorin

Ort: Kreismuseum Wewelsburg (im Burgsaal der Wewelsburg)
Burgwall 19
33142 Büren-Wewelsburg

Zeit: 18.02.2017, 15.00 Uhr

Einlass ab 14 Uhr, Gelegenheit zum Austausch bei Kaffee und Kuchen,

Dauer: ca. 2 Std., Eintritt frei

Ausführliche Informationen auf der Webseite der Wewelsburg

Siehe ergänzend auf unserer Seite den Film: „Gehörlose Opfer der Zwangssterilisationen und „Euthanasie“ in der NS-Zeit“



PM 18.01.17: Bundestag gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar

„Opfer kommen nicht zu Wort“ – Breites Bündnis aus Betroffenen-Verbänden und Medizin-Fachleuten kritisiert mangelhafte Einbindung von euthanasiegeschädigten und zwangssterilisierten Menschen in den Gedenktag

Deutscher BundestagBerlin 18.01.17 – Seit 1996 gedenkt der Deutsche Bundestag am 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, der Opfer des Nationalsozialismus. In diesem Jahr soll der Opfer von Zwangssterilisation und Euthanasie gedacht werden. Ein breites Bündnis aus Betroffenen-Verbänden und Medizin-Fachleuten kritisiert den Bundestag, dass die noch lebenden Opfer nur als Zaungäste eingeladen wurden und renommierte Persönlichkeiten wie z.B. Dorothea Buck gar keine Einladung erhielten.

Weiter zur Pressemitteilung „Opfer kommen nicht zu Wort“ vom 18.01.17


Meldungen 2009 – 2022

Weitere Meldungen von 2009 bis 2022 zum Thema Euthanasie, Zwangssterilisation und der Arbeit der AG-BEZ finden Sie in unserem Archiv.